Nah ist das Land, das sie das Leben nennen

Ausstellung in der Galerie Peter Sillem
vom 8. November bis 8. Dezember 2018

… Wolf Böwig ist ein Autor-Photograph. Er zeigt nicht nur, er erzählt auch. Er macht – photographisch-erzählend – auch Pausen, er lässt Lücken, er springt im Erzählen, er spricht zu schnell, er holpert, fängt sich wieder, hält inne und schweigt. Ich könnte das an jedem einzelnen der Bilder, die hier heute versammelt sein, aufzeigen. Aber es ist schöner, wenn Sie das selbst entdecken.

Was mich am meisten berührt an Wolf Böwig ist, dass er hadert, dass es ihm selbst nie reicht. Dass er nie genug hat von einer Gegend, dass er sich nicht abschrecken lässt, dass er nie zufrieden ist, dass er nicht akzeptieren will, dass geschieht, was geschieht, dass es hier so wenige umtreibt, dass er auch an seinen eigenen Instrumenten, seinen Bildern, seiner Arbeit zu zweifeln scheint – und deswegen die Sprache, in der er von diesen Gegenden erzählt, weiterentwickelt.

Wolf Böwig arbeitet mit Photographie, mit Schrift, er lässt einzelne Aufnahmen für sich wirken, er gestaltet Collagen, es sind unterschiedliche Materialien und Techniken, die ein ganzes überbordendes Panoptikum bilden. Aber auch jedes einzelne Bild zeugt von dieser Lust auf komplexes Erzählen. …

Einführung von Carolin Emcke

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